Die Spionin (German Edition) by Lena Morell

Die Spionin (German Edition) by Lena Morell

Autor:Lena Morell [Morell, Lena]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Plaisir d'Amour Verlag
veröffentlicht: 2015-09-19T22:00:00+00:00


Kapitel 3

Es war eine Woche später. Eine Woche, nachdem sie gemeinsam mit Markus das Haus verlassen hatte und nun plangemäß wieder zu Robert zurückgekehrt war. Der hatte sie hocherfreut empfangen und ihr die Unterlagen, die sie von Markus mitbrachte, aus der Hand gerissen. Er hatte sie danach etwas besser behandelt, war dann aber wieder auf die harte Tour verfallen. Zum einen, weil es ihm mehr Spaß machte, und zum anderen, weil er behauptete, dass sie „so was brauche“.

Carmen kniete neben Robert, der bequem auf der Couch lümmelte, auf dem Boden und rieb seinen Schwanz, als es an der Tür läutete. „Mach auf.“

Sie erhob sich, ging zur Tür, öffnete. Es war Markus. Er schob Carmen zur Seite, trat ein und sah mit einem durchdringenden Blick auf Robert, der langsam herangeschlendert kam. „Ich bin gekommen, um Carmen abzuholen. Ich weiß nicht, mit welchen miesen Tricks du es geschafft hast, wieder Einfluss auf sie zu bekommen und sie ein zweites Mal hierher zu locken, aber damit ist jetzt Schluss, dafür werde ich sorgen.“

Robert hob mit einem unschuldigen Grinsen die Hände. „Aber, aber! Hier wurde niemand mit einem Trick hergelockt. Das war alles ganz freiwillig.“ Sein Grinsen verstärkte sich. „Alles war freiwillig. Ich kann ja schließlich nichts dafür, wenn sie wenige Tage, nachdem sie mit dir durchgebrannt ist, wieder jammernd hier vor der Tür steht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie weiß eben, wo sie den besseren Schwanz und die festere Hand findet. Die Ärmste hatte nach diesen Tagen mit einem Waschlappen einiges aufzuholen.“

„Mir reicht es jetzt!“, fuhr Markus dazwischen, „Carmen, du kommst sofort mit.“

„Nur nicht aggressiv werden“, sagte Robert behäbig. „Du kannst sie ja haben, sie jederzeit mitnehmen, wenn du willst. Die Sache ist erledigt, der Deal gelaufen.“

„Hör auf!“ Carmen wollte sich auf Robert stürzen, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Er wehrte sie ab. „Jetzt gibt es doch keinen Grund mehr, etwas zu verschweigen. Soll er doch wissen, was für ein Idiot er wirklich ist. Dann wird ihm nicht mehr die Idee kommen, hier einzudringen und den edlen Ritter zu spielen, der die Jungfrau retten will.“ Er lachte laut auf.

„Welcher Deal? Was soll das heißen?“ Markus sah mit schmalen Augen zwischen Carmen und Robert hin und her.

Robert steckte die Hände in die Hosentaschen und wippte lässig auf den Zehenspitzen wie ein Mann, der mit sich und der Welt rundum zufrieden war. „Sagt dir ‚Barnheimer’ etwas?“

Markus nickte langsam. Er musterte Robert misstrauisch. „Allerdings. Aber wieso kommst du auf diesen Namen?“

„Ein unscheinbares Unternehmen. Macht nicht viel von sich reden, sondern agiert mit seinen Nischenprodukten ganz im Hintergrund. Bisher jedenfalls. Aber vor einiger Zeit hat sich das geändert. Die Firma will durch Aktienverkäufe Kapital aufnehmen, um den weiteren Ausbau zu finanzieren.“

„Woher weißt du das?“

„Sagen wir mal, ein kleines Vögelchen hat gesungen.“ Robert deutete mit dem Kopf auf Carmen, die ihre Hände ineinander verkrampft hatte und keinen Blick von Markus ließ, der in der letzten Minute blass geworden war. „Du warst ziemlich abgelenkt, was? Andernfalls hättest du gewusst, dass heute Abend bei Börsenschluss die Mehrheit der Aktien von einem unbekannten Investor aufgekauft wurde.



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